Donnerstag, 4. Juni 2015

Honest Game Preview #01 - Fallout 4

ES GEHT WIEDER INS ÖDLAND

Und mit diesen Worten startet eine neue Rubrik von mir: Die Previews. Ein Ausblick auf ein Spiel, das noch nicht erschienen ist und zu dem ich meine Erwartungen, Hoffnungen, Ängste und meine Meinung mit euch teilen möchte.
Aber genug des Vorworts, kommen wir zum eigentlichen Thema: Fallout 4 wurde endlich angekündigt!
Gestern wurde der erste Trailer dazu veröffentlicht, und endlich bestätigte worauf Fans des Fallout Franchise seit Jahren warten: Fallout 4 wird erscheinen. Unbestätigten Gerüchten zufolge noch dieses Jahr. Ich persönlich bin auch ein großer Fan der Reihe. Fallout 3 war das erste Spiel, das mich wirklich in den Bann gezogen hat wie keins zuvor. Das Setting, die Atmosphäre, das alles hat mich so sehr fasziniert, dass ich einfach nicht aufhören konnte zu spielen. Es hat auch meine Liebe zu Open World-Sandbox-RPGs geweckt, die bis heute mein bevorzugtes Genre geblieben sind.
Dementsprechend war ich auch außer mir vor Freude als gestern die Ankündigung die Gerüchte und meine Hoffnungen bestätigten. Und ich war auch unendlich erleichtert, dass es ein Singleplayer Spiel werden wird und kein MMO. Ich persönlich konnte mich noch nie groß für MMOs begeistern oder sie auch nur länger als ein paar Tage spielen und meine kurze Testphase in The Elder Scrolls Online hat mir deutlich gezeigt, wie viel Charme diese Spiele durch die Einschränkungen, die das MMO Genre dem Spiel auferlegen, verlieren: Du kannst nicht mehr alles aufheben was du findest, du fühlst dich nicht mehr so sehr beheimatet in der Spielwelt wie zuvor. Ich konnte mit TES: O absolut nichts anfangen, es war für mich weder ein gutes MMO noch ein gutes TES Spiel. Und deswegen war ich auch so froh, dass sie nicht auch mit Fallout dasselbe Experiment versucht haben.
Im Folgenden werde ich mich wieder auf einzelne Teilbereiche konzentrieren, zu denen ich den Trailer analysiere und meine eigenen Erwartungen/Wünsche mitteile, sowie auf die Reaktionen einiger Leute eingehe, die ich mitbekommen habe. Hierzu werde ich euch erstmal den Trailer hier einbinden, denn was bringt es einen Trailer zu analysieren, den niemand kennt? Ich werde auch auf einige Gerüchte eingehen, die ich gelesen habe und meine Meinung dazu sagen. Aber jetzt erstmal Film ab für den Trailer:


1) Grafik


Sprechen wir doch gleich mal den größten Kritikpunkt an, den ich wieder und wieder lese: Die Grafik ist für den heutigen Stand der Technik nicht das Non-Plus-Ultra. Man kann jetzt sagen, dass man das anhand eines Trailers nicht beurteilen kann, was in diesem Fall aber nur teilweise stimmt. Denn laut offiziellen Angaben sollen die gezeigten Ausschnitte in Ingame Grafik dargestellt sein. Dennoch sollte man wegen eines Videos (die wegen Kompression und dergleichen meistens schlechter aussehen als die eigentliche Grafik) keine abschließenden Urteile fällen, vor allem da sich bis zum Release daran noch etwas  verändern kann.
Dennoch kann man durchaus sagen, dass es nicht so gut aussieht wie zum Beispiel The Witcher 3 (auch nach dem Grafik Downgrade). Einige Texturen, gerade die des Hundes, sehen ein wenig verwaschen aus. Ich persönlich denke nicht, dass Grafik Elitisten hier auf ihre Kosten kommen werden, insbesondere weil Bethesda Spiele meistens unter dem grafischen Standard ihrer Zeit liegen. Trotzdem lassen sich sogar im Vergleich zu Skyrim deutliche Verbesserungen in der Qualität der Texturen und Meshes erkennen. Die Meshes sehen besser geformt aus und die Texturen wirken deutlich hochauflösender als es bei Skyrim der Fall war. Ich gehe aber auch davon aus, dass das die höchstmögliche Grafikeinstellung ist. Positiv bemerkt habe ich auch, dass Bethesda diesmal auf den Farbstich verzichtet hat, den ihre Fallout 3 und Fallout New Vegas hatten. Wer nicht weiß wovon ich rede: Bei Fallout 3 lag ein grüner Farbfilter über der Welt, bei FNV war er orange. Die Modifikationen, die diese entfernten, zählten bei beiden Spielen zu den beliebtesten, was zeigt, dass das nicht ankam. Auch ich finde das Spiel ohne wesentlich schöner und atmosphärischer. Und Bethesda scheint seine Hausaufgaben gemacht zu haben, denn ich konnte im Trailer keinen Filter entdecken. Wenn das die Ingame Grafik ist, dann sollte es diesmal keinen geben.
Wie ich ja in anderen Beiträgen des öfteren erwähnt habe, ist mir die Grafik persönlich nicht sonderlich wichtig. Ein Spiel muss für mich ansehnlich sein, aber abseits davon habe ich keinerlei Ansprüche. Und damit ihr wisst was für mich als ansehnlich gilt: Schlechter als die Grafik von Gothic 2 sollte es nicht sein.
Dennoch bin ich froh, dass Bethesda scheinbar einen der größten Kritikpunkte an der Grafik ihrer Spiele scheinbar wahrgenommen hat und versucht es zu verbessern. Das dagegen ist mir nämlich schon wichtig, dass ein Entwickler darauf ein geht, was die Spieler an dem Spiel kritisieren und versuchen das zu verbessern. Selbst wenn das Spiel sonst keinerlei Innovation hat, reicht mir diese Art Fortschritt völlig aus. Meiner Ansicht nach müssen Entwickler bei einer Fortsetzung nicht das Rad neu erfinden, damit eine Fortsetzung gut wird. Wie zum Beispiel Arcania - Gothic 4 oder auch Gothic 3 (Sorry, Leute, das ist nun mal leider offizielle Titel des Spiels) beweisen, können zu gravierende Abweichungen von den Vorgängern einer Fortsetzung sogar extrem schaden. Beide Spiele kamen bei Fans und Kritikern sehr schlecht an.
Und auch Spiele wie die Batman-Arkham Reihe oder Assassins Creed zeigen, dass es nicht viele tolle neue Funktionen braucht, damit eine Fortsetzung gut wird.
Ich persönlich bin mehr als glücklich und zufrieden damit, dass die Grafik die von Skyrim zu übertreffen scheint und der Farbfilter verschwunden ist. Und diejenigen, denen die Grafik nicht gut genug ist, sollen unbesorgt sein, denn ihr vergesst was Bethesda Spiele vielen anderen Spielen voraus hat: Die sehr aktive Modding Community. Die Modder werden das möglichste aus der Grafik rausholen und spätestens dann wird sich Fallout 4 nicht mehr hinter Spielen wie The Witcher 3 verstecken brauchen, was die Grafik angeht.

2) Das Setting


Fallout 4 scheint in und um die Stadt Boston zu spielen, einer Stadt in Neu England. Es ist nicht bekannt wie stark die Stadt im Großen Krieg von den Atombomben beschädigt wurde, aber da sie vermutlich kein Abwehrsystem wie Vegas hatte, erwarte ich vom Setting her eher wieder etwas in Richtung Fallout 3. Und das finde ich gut. Denn obwohl ich Fallout New Vegas sehr genossen hatte, kam bei mir das Endzeit Feeling nicht so sehr auf wie bei seinem Vorgänger. Es wirkte einfach zu ordentlich und zu wenig trostlos. Und das liebte ich so sehr an Fallout 3. Die zerstörten Gebäude, die eingestürzten und verwinkelten Metro Stationen, durch die man musste um blockierte Straßen zu umgehen, das alles unterstrich für mich einfach die drückende Stimmung, die ein Endzeit Szenario vermitteln sollte. Und das fehlte mir in Fallout New Vegas. Das deutlich lebendigere Stadtgebiet von New Vegas war zwar eine gelungene Abwechslung zu den zerstörten Ruinen von Washington D.C., aber wenn man mich fragen würde welches Stadtgebiet mich mehr in den Bann gezogen hat, dann würde meine Wahl eindeutig auf D.C. fallen. Ganz allgemein motivierte mich das Ödland der Hauptstadt mehr zum motivieren als die Mojave Wüste, in der ich eher die Quest abgearbeitet habe. Deswegen gefällt es mir sehr gut, dass Bethesda mit Fallout 4 wieder in Richtung eines städtischen Settings geht. Und mehr noch: Dem Trailer nach zu urteilen nimmt Boston in der Welt einen größeren Platz ein als es die Innenstadt von D.C. in Fallout 3 tat. Jedenfalls wirkte das Stadtgebiet im Trailer auf mich größer und verzweigter. Und ich hoffe sehr, dass ich mich nicht irre. Denn der Teil des Ödlands der Hauptstadt, dessen Erkundung mir am meisten Spaß machte, war die Ruinen der Innenstadt. Die verwinkelten Straßen, die vor Gegnern überquellten und wo hinter jede Ecke der Tod lauern konnte, und die unterirdischen Metro Stationen und Tunnel, das hatte einfach einen größeren Charme als die Leere des Ödlands. Oder der Mojave Wüste. Denn Gegner sieht man dort (logischerweise) meist schon weitem. Das ist einfach weniger beängstigend und bedrückend.
Trotzdem dem Setting wirkte das was ich von Fallout 4 bisher gesehen habe irgendwie lebendiger. Vielleicht wurde die Stadt weniger stark mit Atombomben bombardiert als Washington (das ja immerhin die Hauptstadt war) und vielleicht haben deshalb dort mehr Menschen überlebt, bzw sich mehr Menschen dort niedergelassen. Vielleicht schafft Bethesda damit ja eine Schnittmenge zwischen dem eher leeren Ödland der Hauptstadt und der eher von der Zivilisation zurückeroberten Mojave Wüste. Etwas das ich sehr begrüßen würde. Denn die wenigen Städte und die wenigen (nicht feindlichen) NPCs in Fallout 3 waren etwas Schade. Im Ödland der Hauptstadt wäre genug Raum für ein paar weitere kleine Siedlungen gewesen oder zumindest kleine Lager Überlebender, die nicht in den neuen Städten Zuflucht gefunden haben. Das hätte meiner Ansicht nach der trostlosen Atmosphäre nicht geschadet, sondern hätte das "Die Menschheit findet einen Weg zu Überleben" Thema des Spiel sogar noch unterstrichen. Daher hoffe ich inständig, dass sie in Fallout 4 in diesem Bereich einen guten Mittelweg gefunden haben.
Gerüchten zufolge soll die Spielwelt dreimal so groß sein wie die von Skyrim, etwas, dessen ich, sollte es sich als wahr erweisen, sehr skeptisch gegenüberstehe. Denn was bringt dir eine noch so große Spielwelt, wenn sie nicht sinnvoll mit Inhalten gefüllt ist? Und da liegt meiner Ansicht nach eine große Schwäche der bisherigen Fallout Spiele und Bethesdas Spielen im Allgemeinen: Die ganzen tollen "Dungeons" (in Fallout halt einfach Gebäude und Tunnel) wurden meistens leider nicht gut in das Spiel mit eingebunden. Mir fehlte da irgendwie die Initiativen diese Gebäude auch wirklich aufzusuchen und zu erforschen. Vielleicht geht das nur mir so, aber warum sollte ich ein Gebäude aufsuchen, das zwischen mir und meinem eigentlichen Ziel liegt, wo ich doch genau weiß, dass mich bei Erfüllung eines Ziels eine Belohnung erwartet? Es gibt so viele Möglichkeiten solche Gebäude in den Spielfluss zu integrieren: Notizen bei einer Leiche, die einen dahin leiten, Gerüchte über einen Ort, die von den Einwohnern der Städte ausgetauscht werden. Oder mehr Nebenquests, die diese Orte abdecken. Skyrim hat zum Beispiel dieses Problem mit den zufällig generierten Quests (wie "Töte den Banditenführer in Ort X") meiner Ansicht nach wunderbar gelöst. Denn durch diese Quests bekam ich einen Grund die vielen wunderbar gestalteten Dungeons des Spiels zu besuchen. So wurden sie in den Spielfluss integriert. Und wenn die Gerüchte wahr sind und Bethesda ihren Titel für die größte, interaktivste Welt von The Witcher 3 zurückhaben möchte, dann müssen sie meiner Ansicht nach wirklich mehr Anreize schaffen ihre geschaffenen Orte aufzusuchen. Ich hoffe inständig, dass sie diesbezüglich einiges bei der Entwicklung von Skyrim gelernt haben.

3) Quests


Über die Quests in Fallout 4 ist bisher so gut wie nichts bekannt, der Trailer verrät auch rein nichts über die Hauptgeschichte oder irgendwelche Nebengeschichten, sodass ich in diesem Teilbereich eher auf meine eigenen Wünsche eingehen werde. Wir wissen bisher lediglich, dass wir wieder den Bewohner einer unterirdischen Vault spielen werden und diese aus irgendeinem Grund (freiwillig oder gezwungenermaßen) verlassen müssen.
Die Hauptgeschichten sämtlicher Bethesda Spiele waren nie wirklich fesselnd oder spannend. Das ist nun mal der Preise, den man dafür bezahlen muss, dass man dem Spieler nahezu grenzenlose Freiheit gibt. Denn das schränkt einen in der Erzählung epischer Geschichten im Stil von Mass Effect, Dragon Age oder Witcher schon deutlich ein. Denn wie will man Spannung aufbauen und gleichzeitig dem Spieler die Möglichkeit zu tun und lassen was immer er gerade möchte. Deswegen erwarte ich das auch bei Fallout 4 nicht, denn das würde Bethesda zwingen dem Spieler in seiner Freiheit einzuschränken, was nun mal das Markenzeichen ihrer Rollenspiel ist (und das was die Fans der Reihe, einschließlich mir, so sehr daran lieben).
Dennoch hat Bethesda große Fortschritte im Erzählen und insbesondere in der Darstellung ihrer Geschichten gemacht, was sich in Skyrim zeigt. Skyrim hatte von allen Bethesda Spielen die fesselndste und visuell am besten umgesetzte Hauptgeschichte. Was heißt nicht war, dass sie auch nur ansatzweise der eines Mass Effect das Wasser reichen kann. Aber das muss sie meiner Ansicht nach auch gar nicht. Wenn Bethesda das Niveau von Skyrim erreicht oder sogar überbietet, dann bin ich völlig glücklich.
Was die Nebenquests angeht, dann hoffe ich, dass sie sich eher an Fallout New Vegas (und ja, mir ist bewusst, dass FNV von Obsidian entwickelt wurde und nicht von Bethesda) oder Skyrim orientieren. Die beste Mixtur wäre für mich persönlich: Die interessanten Charaktere aus New Vegas, gepaart mit der Questgestaltung von Skyrim und das alles im bereits besprochenem urbanen Setting.
Falls die Welt jedoch wirklich die dreifache Größe von Skyrims Spielwelt hat, dann ist auch die Quantität der Nebenquests ein wichtiger Faktor. Wie bereits gesagt: Eine riesige Spielwelt macht nur Sinn, wenn sie auch sinnvoll mit Inhalten gefüllt ist. Und der wichtigste Inhalt von Rollenspielen sind nun mal Quests. Was für mich heißt: Proportional zur Größe der Spielwelt muss auch die Anzahl der Quests steigen. Und das ist für mich einer der größten Kritikpunkte an sowohl Fallout 3 als auch, jedoch nicht ganz so schlimm, Fallout New Vegas. Es gab mir schlicht zu wenig Quests für die Größe der Spielwelt (die im Vergleich zu Skyrim nicht sonderlich groß war). Das ist aber nicht nur ein Problem an Bethesda Spielen, sondern bei vielen modernen  Rollenspielen (z.B. Dragon Age Inquisition, Wasteland 2, Pillars of Eternity). Skyrim hat das für mich ganz gut mit einer soliden Kombination aus normalen Nebenquests und zufällig generierten Quests perfekt gelöst: Du gehst in eine Stadt, findest die dortigen Nebenquests, erledigst diese, erkundest die durch generierte Aufgaben gezeigten Orte und schließlich führt dich eine andere generierte Quest zu einer neuen Stadt, wo sich das Ganze wiederholt. So gibt man dem Spieler was zu tun und gibt ihm gleichzeitig die Initiative die Spielwelt zu erkunden. Und das ist der Grund warum ich in Skyrim mit über 500 Spielstunden mehr Zeit investiert habe als in jedes andere Spiel, einschließlich der anderen Bethesda Spiele. Und deswegen hoffe ich inständig, dass sie dieses System für Fallout 4 übernehmen und es vielleicht sogar mit noch mehr interessanten Nebenaufträgen verfeinern (was sie auch sollten, falls die Welt dreimal so groß ist). Wenn ihnen das gelingt, dann ist konkurriert Fallout 4 auf jeden Fall mit The Witcher 3 um den Platz des besten Rollenspiels des Jahres (dazu später mehr).
Was dazu das Tüpfelchen auf dem I wäre, ist wenn sich Bethesda dann noch das besagte Spiel von CD Project Red zum Vorbild nimmt und mehr Quests einbaut, bei denen es keine richtige und falsche Entscheidung, bzw kein klar definiertes Gut und Böse, gibt. Dazu müssten sie sich zwar von ihrem bekannten Karma System verabschieden, aber das würde das Ganze wesentlich interessanter gestalten und auch den Wiederspielwert erhöhen. Wenn deine Entscheidungen dann wirklich noch Auswirkungen auf die Spielwelt oder den Verlauf der Geschichte hätten, dann könnte ich mir kein Spiel vorstellen, dass ich lieber spielen würde. Und ich würde davon sicher so schnell nicht mehr los kommen.
Was konkrete Ideen für Quests angeht, so sei gesagt, dass Boston zum sogenannten Commonwealth gehört. Und jeder, der Fallout 3 gespielt hat erinnert sich sicher noch an die Quest mit Doktor Zimmer und dem entflohenen Androiden aus dem Institut. Das auch im Commonwealth liegt. Daher hoffe ich auf eine Questline (entweder als Nebenquest oder Teil der Mainquest) bei der es um die Androiden, ihre Situation und die Bewegung der Railroad geht, die sich für die Rechte der Androiden einsetzt, die wie Sklaven behandelt werden. Am schönsten wäre es natürlich, wenn man sogar das Institut betreten könnte (was sogar möglich sein sollte, falls sich die Gerüchte um die Größe der Spielwelt bewahrheiten), denn dieser Ort gilt als einer der technologisch fortschrittlichsten Orte des ganzen Fallout Universums.
Ein weiteres interessantes Gerücht beinhaltet die Möglichkeit einen Spielstand von Fallout 3 zu importieren. Sollte das wahr sein, hieße das, dass zum einen die Ereignisse aus Fallout 3 eine Rolle für die Handlung des Nachfolgers (dessen Geschichte zehn Jahre danach angesiedelt ist) spielen könnte und zum anderen, dass man, abhängig von den Entscheidungen im Fallout 3 dann bestimmte Charaktere aus dem Ödland der Hauptstadt trifft oder eben nicht. Und das würde den Wiederspielwert beider Teile natürlich enorm steigern. Und ein größerer Wiederspielwert ist meiner Meinung nach niemals schlecht.

4) Charaktergestaltung


Ebenfalls eines der Markenzeichen von Bethesda Spielen, die dem Motto "Sei wer du willst und tue was du willst" folgen. Hier scheint sich, Gerüchten zufolge, einiges zu verändern:
Am Ende des Trailers hört man den Charakter, der vermutlich der Protagonist ist, sprechen. Das könnte bedeuten, dass man zum ersten Mal in der Geschichte eines Bethesda Spiels einen vollständig synchronisierten Charakter spielen könnte. Ich muss jedoch sagen, dass ich das nicht gut fände. Denn obwohl eine Synchronisation einem Charakter viel Leben einhauchen kann, was man sehr gut am Beispiel von Geralt von Riva (The Witcher) oder Commander Shepard (Mass Effect) sieht, so passt das nicht zum grundlegenden Sandbox Konzept, das ich am Fallout und Elder Scrolls Franchise so liebe. Denn du spielst keinen Hexer mit zynischem Humor, du spielst wen immer du spielen möchtest. Ob du einen ständig besoffenen Alkoholiker, einen Söldner mit gutem Charakter oder einen komplett wahnsinnigen Psychopathen spielen willst, das bleibt dir überlassen. Und das kann einem durch die Synchronisation und den daraus resultierenden Einschränkungen genommen werden. Keine der Stimmen aus Dragon Inquisition hat zu einem meiner Charaktere gepasst, weder zum Aussehen noch zu seiner Art. Der Charakter klang einfach nicht so, wie ich mir in meinem Kopf vorgestellt habe, das er klingen müsste. Und das ist der große Nachteil einer Synchronisation. So etwas ist aufwändig und sehr teuer, deswegen kannst du nur begrenzte Wahlmöglichkeiten anbieten. Das ist kein Problem, wenn du einen ganz bestimmten Charakter spielst oder wenig Freiheiten hast wie er sein kann. Dann untermalt eine Synchronisation das wunderbar. Wenn du aber nahezu uneingeschränkt bist wie dein Charakter sein soll, dann kann zerstört es vollkommen die Möglichkeit einen bestimmten Charakter zu erschaffen. Denn mit einem großen, dummen Schläger assoziiert man eine andere Stimme als mit einem schmächtigen, wortgewandten Händler. Deshalb ist auch so schwer einen Charakter aus einem Buch in einem Film gut umzusetzen, weil sich jeder Leser den Charakter anders vorstellt. Aus diesem Grund sind die meisten Filmumsetzungen für die Fans der Bücher so eine große Enttäuschung. Und da ich es an Fallout so liebe, dass ich mir meinen eigenen Charakter für eine post-apokalyptische Welt erstellen kann und eben sein kann wer immer ich möchte, würde mich eine solche Einschränkung sehr stören. Ganz zu schweigen davon, dass die ganzen wunderbaren Roleplaying Let's Plays, die ich zu Bethesda Spielen so gerne schaue, nur begrenzt möglich sind. Und das alles nur wegen einer Synchronisation, die ein Sandbox Game wie Fallout 4 meiner Ansicht nach weder nötig hat und noch weniger dazu passt. Ich hatte um ehrlich zu sein, sogar gehofft, dass Bethesda die Möglichkeiten in der Charaktererstellung sogar noch erweitert und die Möglichkeit einbaut als Supermutant oder Ghul zu spielen. Aber falls man den Protagonisten synchronisiert, ist das eher unwahrscheinlich, denn 3-6 Sychronisationen (Mensch, Ghul, Supermutant - männlich und weiblich) wären etwas zu sehr zeit- und geldaufwändig.
Ein Bedenken, dass sogar noch stärker wiegt, wenn das zweite Gerücht dann auch noch zutrifft: Es soll nicht möglich sein einen weiblichen Charakter zu erstellen. Der Charakter ist angeblich zwingend männlich. Zumindest bis zum Ende der Hauptquest, dann soll man das Geschlecht ändern können.
Ich muss sicher nicht nochmal erläutern warum es mich stört, dass mein Charakter männlich sein muss (Falls nicht, kleiner Tipp: Es hat was damit zu tun, dass ich in einem Fallout Spiel sein möchte, wer immer ich sein will), aber das ist schlichtweg absolut sinnlos. Wenn man den Protagonisten schon auf ein Geschlecht limitiert, dann sollte man das auch voll und ganz durchziehen. Denn wenn man am Ende sein Geschlecht doch wieder entscheiden kann, dann warum nicht von Anfang an? Ich denke die erzählerische Freiheit, die man dadurch gewinnt, dass der Protagonist fest männlich ist (wohlgemerkt nur für die Hauptquest), ist nicht so groß, dass das notwendig ist. Und wie sieht das eigentliche mit der Synchronisation aus, wenn man sein Geschlecht dann ändert? Hat man dann einen weiblichen Charakter mit männlicher Stimme? Denn wenn es zwei Synchronisationen gäbe, warum dann überhaupt das Geschlecht auf männlich limitieren?
Das macht hinten und vorne keinen Sinn, daher gehe ich einfach davon aus, dass das lediglich ein Gerücht ist, denn ich traue Bethesda eine so unlogische Entscheidung nicht zu. Und falls es doch zutrifft, dann sollte der Charakter männlich sein und das auch bleiben.
Unabhängig davon erhoffe ich mir mehr Möglichkeiten in der Charaktererstellung was Frisuren, Augen- und Haarfarbe angeht. Die meisten Frisuren in Fallout fand ich persönlich schrecklich und auch aus Mods gefielen mir nur sehr wenige. Ich fände es schön, wenn sich Bethesda da eher an modernen Frisuren orientieren würde statt sich auf die der 50er zu beschränken. Denn obwohl laut der Geschichte des Fallout Universums die Gesellschaft in allen Bereichen außer der Technologie in diesem Zeitalter steckengeblieben ist, sind seitdem doch über 200 Jahre vergangen. Zeit für moderne und ansehnlichere Haarprachten, wenn ihr mich fragt!

5) Gameplay


Wie schon zu den Quests ist auch zum Gameplay eigentlich noch gar nichts bekannt. Aber einige Spekulationen und Wünsche habe ich dennoch.
Ich denke, dass das als V.A.T.S. (Vault Assisted Target System) bekannte Zielsystem und damit die Möglichkeit die Zeit anzuhalten und bestimmte Körperteile anzuvisieren, die man dann mit einem gewissen Prozentsatz trifft, auch wieder mit eingebaut wurde. Zumindest hoffe ich das. Ich bevorzuge zwar allgemein das klassische Zielsystem, aber gerade für Spiele, die den actionorientierten Teil des Spiels nicht so mögen, ist das eine tolle Möglichkeit das zu vermeiden. Immerhin ist Fallout meiner Meinung nach ein Rollenspiel mit Shooter Elementen und kein Shooter mit Rollenspiel Elementen.
Trotzdem hoffe ich darauf, dass Bethesda die aus Mods wie Fallout Wanderers Edition und Project Nevada bekannten Funktionen wie die Bullet Time, die Nachtsicht und verschiedene Zoomstufen bei Waffen mit Visier diesmal von Anfang in das Spiel integriert.
Da Fallout 4 vermutlich wie auch Skyrim die Creation-Engine benutzt, bin absolut davon überzeugt, dass die Möglichkeit zu sprinten diesmal endlich auch von vornherein implementiert ist, da man diese Möglichkeit auch in Skyrim hat.
Ein weiterer Punkt, der mir sehr wichtig ist, wäre dass man die Ironsights (sprich die Möglichkeit mit Kimme und Korn zu zielen) aus Fallout New Vegas beibehält. Ich sehe auch keinen Grund, der dagegen sprechen würde. Dieses Feature erfreut sich großer Beliebtheit und wenn man den wenigen Spielern, denen das nicht gefällt, die Möglichkeit einräumt wie im Vanilla (ungemoddetem) Fallout 3 zu zielen, dann sind alle glücklich.
Wo wir gerade von Waffen sprechen: Die Waffenauswahl in Fallout New Vegas war deutlich größer als noch in Fallout 3 und ich hoffe, dass dieser Trend beibehalten wird und noch deutlich erhöht wird. Es gibt genug Mods, die viele moderne Waffen in das Spiel einbauen und die ihre Kreationen sicher mit Freude Bethesda zur Verfügung stellen würden, wenn es ein zu großer Aufwand wäre diese selbst zu erstellen (generell könnte Bethesda ohne Probleme ein ganzes Entwicklerteam allein aus Moddern zusammenstellen, wenn sie das wollten).
Dazu hoffe ich, dass Bethesda die verschiedenen Munitionsarten, die es in Fallout New Vegas gab, verwendet. Panzerbrechende Kugeln, Hohlspitzmunition, Explosionskugeln, Brandmunition, das alles erlaubt einfach eine wesentlich größere taktische Tiefe, ganz besonders wenn man den Gegnern dann noch bestimmte Stärken und Schwächen zuweist, auf die man achten muss.
Ein weiteres Feature, das sie meiner Meinung nach gerne aus Obsidians Fallout übernehmen dürften, sind die umfassenden Crafting Möglichkeiten, die eine immense Verbesserung gegenüber dem Crafting aus Fallout 3 darstellten. Das machte nicht nur den Reparieren Skill zu etwas anderem gut als nur die Waffen in Schuss zu halten, sondern gab auch dem ganzen sammelbaren Schrott, den man so überall finden kann, einen sinnvollen Verwendungszweck.
Das Levelsystem, samt seiner Attribute, Skills und Perks, kann meiner Ansicht nach so bleiben wie es in Fallout New Vegas war, dann kann man da nicht viel falsch machen.
Okay, ich gebe es ja zu: Ich liebe das Gameplay von Fallout New Vegas mit der Project Nevada Mod. Allein schon Vanilla FNV war in allen Gameplay Elementen deutlich besser als Fallout 3 (ohne Ironsights Mod und Fallout Wanderers Edition). Wenn also das Gameplay von Fallout 4 so wird wie in in New Vegas, dann bin ich mehr als glücklich.
Die scheinbar verbesserte Physik Engine (sie Minute 1:48 im Trailer, wenn die wilden Ghule die Einkaufswagen beiseite drängen) lässt aber viel Raum für Innovation zu. Ich denke da an eine zerstörbare Umgebung (zumindest an bestimmten Stellen), mit der ungeahnte taktische Spielereien möglich wären.
Aber ich denke das ist eher ein Wunschtraum. Ich bin zufrieden wenn es so ist wie Vanilla Fallout New Vegas, denn ich weiß, dass die Modding Community alles was Bethesda vergisst oder einfach zeitlich nicht schafft nachliefern wird.

6) Modding Support


Ich habe schon oft lobend erwähnt: Die Bethesda Spiele haben die größte und tollste Modding Community, die ich je gesehen habe. Und das haben wir auch Bethesda zu verdanken, die das durch ihr zur Verfügung gestelltes Toolset erst ermöglichen. Da ich die Modding Szene in verschiedenen anderen Spielen auch verfolge, habe ich eine grobe Idee wie schwer Modding ohne es wäre. Es ist schlichtweg eine Win-Win Situation, die Community hat mehr Content und Bethesdas Spiele sind dadurch länger beliebt als es viele andere moderne Spiele von sich behaupten können. Ganz zu schweigen davon, dass die Community Bethesda einiges an Arbeit abnimmt (wie man an den inoffiziellen Patches zu jedem Bethesda Spiel sehen kann). Also Bethesda: Stellt auch diesmal ein Toolset zur Verfügung und wir sind alle glücklich. Und ich sehe absolut keinen Grund warum das nicht geschehen sollte. Denn dadurch erst ist Skyrim von einem sehr guten Spiel zur Legende geworden.
Da Bethesda aber den Willen gezeigt hat die Modding Szene noch weiter zu fördern (siehe Honest Talk #1),
könnten sie diesmal sogar noch einen Schritt weiter gehen. Sie könnten, in Zusammenarbeit mit dem Nexus Portal, Moddern erneut die Möglichkeit geben ihre Mods zu monitarisieren (sprich: Mit ihnen Geld zu verdienen). Ich habe mich zwar  massiv darüber aufgeregt, aber das lag schlichtweg an der Umsetzung, die mehr schlecht als recht war. Folgende Verbesserungsmöglichkeiten fallen mir dazu ein:
a) Faire Gewinnteilung
Wenn Bethesda mehr als 50% der Erlöse bekommt, wäre das meiner Meinung nach völlig ungerechtfertigt. Bethesda hat damit keine zusätzliche Arbeit. Wenn sie die Moddingszene fördern wollen, dann bitte aus diesem Grund und nicht um noch mehr zu verdienen.
b) Sofortige Auszahlung
Den Modder erst auszuzahlen, wenn es der Erlös einen gewissen Satz überschreitet, ist Schwachsinn. Damit sagt man praktisch: Du verdienst nur an deiner Arbeit, wenn sie sich gut verkauft. Ansonsten verdienen eben nur wir daran.
c) Monitarisierung nur bei Mods mit ausreichend Content
Jetzt mal ehrlich: Niemand hat Lust 2$ für eine einzige Rüstung auszugeben. Oder für eine schlichte Retexturierung. In seiner Szene in der es das seit Jahren kostenlos gab, kommt das einfach nicht an. Daher sollte Bethesda nur Mods, die ausreichend Inhalt haben, diese Möglichkeit einräumen. Massive Gameplay Änderungen, große Quest Mods, hilfreiche Programme wie FOSE (Fallout Script Extender), dafür geben die Leute gerne aus (was man in den Foren von Projekten wie Enderal sehen kann)! Und genau das will man doch auch fördern? Jede popelige kleine Mod verkaufen zu können, wird die Szene nicht fördern. Moddern den Anreiz geben, dass es sich lohnt an Zeit in große Projekte zu investieren, dagegen schon.


So und damit wären wir am Ende meiner Preview zu Fallout 4 angelangt. Wie schon erwähnt: Allzu viel ist darüber noch nicht bekannt, vieles worüber ich geredet habe basiert auf Gerüchten (und ich hoffe ich habe ausreichend deutlich gemacht, dass es darum geht was ich von den Gerüchten halte, FALLS sie denn wahr sind). Mehr werden wir erst in 11 Tagen erfahren, da Bethesda eine Präsentation auf der E3 hat, in der sie die ersten Spielszenen aus Fallout 4 zeigen werden. Dann werden wir einige Antworten auf ungeklärte Fragen haben und wir werden sehen inwieweit die Gerüchte zutreffen. Apropos, das wichtigste Gerücht habe ich nur kurz erwähnt: Fallout 4 soll angeblich noch dieses Jahr erscheinen, entweder im Oktober oder Dezember. Ich bin jedenfalls gespannt wie ein Flitzebogen, gehyped wie nie zuvor und freue mich sehr auf das Spiel.

Bitte lasst mich wissen wie euch dieses Format gefallen hat und ob ihr mehr davon lesen wollt. Auch sonstige konstruktive Kritik oder Vorschläge sind hier gerne gesehen.
Bis zum nächsten Post und Cheerio

TimeTotalKhonest





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